Erfahrungsbericht Techno Classica 2022

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Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause ist es dieses Frühjahr nun endlich wieder so weit - Oldtimer Messen finden in Präsenz zum gucken und erleben statt - und nicht nur virtuell. Der direkte Kontakt zwischen Enthusiasten ist wieder möglich.

Entsprechnd freudig gestimmt, obwohl einige Vorbehalte anlässliche des aktuellen Infektionsgeschehens, habe ich mich am Mittag bei bestem Wetter und etwa 16 Grad Außentemperatur mit unserem Drachenfels Classics E30 auf die erste längere Strecke nach der Reaktivierung begeben.103 km - 1 Stunden und 15 Minuten erwartete Fahrzeit - passt.

Nach einer zähen halben Stunde durch Bonn und über die Flughafenautobahn, bemerke ich, dass die Temperaturanzeige im Kombiinstrument sich langsam aber stetig immer weiter nach rechts bewegt. Dies war mir am Sonntag auf der Fahrt nach St. Augustin (28 km) bereits aufgefallen, habe es dort aber darauf geschoben, dass ich über die A560 mit deutlich über Richtgeschwindigkeit unterwegs gewesen bin. Okay, gucken wir mal, vielleicht macht der Thermostat auch einfach später auf als im E24. Temperaturanzeige im E30 nach kurzer Pause

Als sich der Zeiger vom Strich rechts der Mitte weiter in Richtung rot bewegt entscheide ich mich an der Tankstele Schloss Röttgen vorsichtshalber mal raus zu fahren und nach zu sehen was passiert oder eben nicht passiert.

Lüfterrad dreht sich normal, Kühlflüssigkeit ist auch ausreichend vorhanden. Motor und Kühler sind zwar sehr warm, aber in unkritischem Zustand. Schnell noch mal im E30 Forum reingelinst was denn die Kollegen so dazu schreiben.Wie immer mit Internetdiagnosen - von allem etwas aber nichts konkret. Darauf gekommen das ggf. das Thermostat einen Weg hat bin ich da auch schon gekommen.

Kurze Überlegung, 35 km wieder zurückfahren und ein anderes Auto holen oder 70 km weiter fahren und es drauf ankommen lassen? Na was, solls wir sind im Rheinland - et hätt noch immer jot jejange ;-) Im Zweifel dauert die Fahrt halt was länger -  gut das meine Frau nicht mitfährt :-).

Wenige Kilometer später, am Kreuz Heumar - Stau. Perfekt für ein Auto mit unsicherem thermischen Status. Aber ... Überraschung, es passiert erst mal nichts, die Temperatur bleibt am Strich rechts der Mitte stehen. Das ändert sich allerdings, als hinter Leverkusen wieder freie Fahrt herrscht und die Tachonadel auf die 120 zugeht. Okay, gegenarbeiten. Heinzung volle Pulle an - Gebläse auf höchste Stufe - Fenster runter. Das wirkt, die Nadel kommt zurück. Nach einigen Kilometern experementieren finde ich ein stabiles Temperaturfenster bei zwischen 100 und 110 km/h mit laufender Heinzung und Gebläse auf Stufe 2. Entspannt fahren geht zwar anders, aber nun gut, wir kommen in Essen am Messegelände an - ohne Notstop.

Besuchertipp 1: Reserviert den Parkplatz vorab, so dass ihr mit QR Code auf die Hallennächsten Parkplätze fahren könnt, ansonsten heisst es weiterfahren und mit dem Shuttlebus zur Halle (geht auch). Der große Parkplatz P10, an der Autobahn, ist dieses Jahr nicht in Gebrauch.

Wir stehen schließlich auf P2, halbwegs sichtbar am Fuß- und Radweg.

Drachenfels Classics E30 auf der Techno Classica 2022

Am Eingang zum Gebäude wird der 3-G Nachweis gründlich geprüft (Nachweis, Perso). Der Einlass in die Hallen selbst erfolgt mit einfachem vorzeigen des Tickets oder Scan des QR Codes. In den Gebäuden herrscht für die Besucher Maskenpflicht, die auch weitgehend eingehalten wird. Wobei das Konzept eher so lala ist, da die Aussteller davon befreit sind (Freiwilligkeit). Auf den Außengeländen und in den Gastronomiezonen sieht man keine Masken mehr im Gesicht.

Das Publikum wie die Ausstellerschar ist am Preview-Tag hörbar International, vor allem fällt mir auf, das viele Niederländer und Italiener diesen ersten Tag zum Besuch nutzen.

Was auch auffällt, ist das die Hersteller selbst, nicht mit Ständen anwesend sind und diesen Jobs den Typen und Markenclubs überlassen, die dies mal mehr und mal weniger aufwendig tun. Ebenfalls auffällig ist es, dass die Messestandgestaltung im Vergleich zu 2019 und davor, deutlich einfacher gehalten ist (vom SIHA Veranstaltertempel mal abgesehen). Hier wurde dann doch gespart. Mindestens genauso auffällig ist es, dass es sichtbare Lücken und weite ungenutzte Flächen sowohl auf den Freigeländen wie in den Messehallen gibt. Hier hat es sich wohl nicht gelohnt die Ausstellerpreise beizubehalten - oder man hat es bewusst auf Kosten der Auslastung getan.

In meiner Besuchszeit (von etwa 14.30 bis ca. 17.45) war immer und überall ausreichend Platz. Es gab kein Gedränge, keine großen Knubbelungen o. ä. Jedes Auto konnte man direkt und ohne große Hindernisse sehen und auch bei Wunsch fotografieren. Ich denke, dass sich das am Freitagnachmittag und am Wochenende vermutlich ändern wird.

 

Besuchertipp 2: Auf den Freigeländen und in einem versteckten Zwischengang zwischen den Hallen 4 und 5 stehen Foodtrucks. Die sind dem Hallencatering in jedem Fall vorzuziehen, da frisch. Getränke am besten Mitnehmen, 0,5 l Softdrink zwischen 3,50 und 4,20 zzgl. Pfand.

 Stand des Fiat 500 Forum auf der TC2022

Zu den Exponaten möchte ich nicht zu viel Teasern und daher auch nur eine begrenzte Fotoauswahl anbei. Grundsätzlich waren von Angebot >85% Porsche, Mercedes und Supercars oder > 200.000 Euro Verkaufspreis. Die bunte Mischung der Jahre bis 2019 ist doch sichtbar verloren gegangen. Das trifft auch auf das Ergänzungsangebot von Automobilia und vor allem dem Teilemarkt zu. Die Freigelände auf denen die privaten Anbieter sonst sehr zahlreich standen sind dort weitgehend leer.

Saab 900 Turbo Cabrio in weitgehend leerer Halle 4

Interessant - wenn auch stilistisch Geschmackssache ist die Sonderausstellung zu Zagato. Hier werden vor allem Aston Martin Modelle gezeigt, die man so sicher nicht in freier Wildbahn sehen wird. Das trifft auf die ein oder andere Rennsportpreziose genauso zu.

Die großen Player im Markt waren mit entsprechend hochpreisigem Angebot vertreten (Gassmann, Kienle, Gallery Aldering u. w.).

Da ich nun das erste Mal mit sozusagen professionellem Blickwinkel auf der TC gewesen bin, habe ich natürlich auch nach Fahrzeugen gesehen die ich entweder gerade da habe oder in der Vergangenheit hatte. Da war die Trefferquote nicht ganz so hoch was vor allem daran liegt, dass bis 50.000 Euro relativ wenig Fahrzeuge (W123 und 124 mal ausgenommen) vor Ort waren.

E30 325i für 54.690,00 Euro - Schnäppchenmartk auf der TC2022

Als Fazit dazu muss ich sagen, dass einige Fahrzeuge, wie der 2CV, der M635 CSi oder auch unser 230 CE besser oder gleichwertig sind mit den gezeigten Fahrzeugen und teils preislich deutlich attraktiver.

 

Für alle die dieses Jahr noch fahren wünsche ich einen schönen Aufenthalt und vielleicht kommt ihr mit einem zufriedenerem Gefühl nach Hause als ich in diesem Jahr.

Mein Highlight zum Schluss:

Mercedes-Benz 630 auf der TC2022 - die Lackierung !

 


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